Overblog
Edit post Folge diesem Blog Administration + Create my blog
Laufwunder

Mit Birthday-Mix zum Doppelherz

14. Oktober 2013 , Geschrieben von Holger

Shirt.jpg Eine tolle Idee führte uns letztes Wochenende nach München. Sie kam von unseren Freunden Torsten und Annett. Genauer gesagt, es war der Wunsch von Torsten, exakt an seinem Geburtstag mit uns zusammen den München-Marathon als Staffel zu laufen. So entstand der Birthday-Mix, wir meldeten uns als Team und waren mit leuchtend orangenen Event-Shirts bestens aufgestellt.

Da ich Lust auf den ganzen Marathon hatte, meldete ich auch als Einzelläufer. So war der Plan, dass ich beim ersten Wechsel den Staffel-Chip übergebe und dann einfach weiterzulaufe.  Unglücklicherweise wurde ausgerechnet Torsten in der Woche zuvor krank – Laufen ausgeschlossen. Zum Glück war er zum Wochenende wieder so weit in Schuss, dass er wenigstens mitfahren konnte. Er machte das Beste daraus und war zusammen mit Helene der perfekte Manager des Teams. Nun hatten wir zwar ein professionelles Management, aber keinen vierten Läufer.

Wir mussten also wieder kreativ werden und planten die Aufstellung nun so um, dass ich erst nach der zweiten Etappe übergeben sollte. Das war bei Halbmarathon. Von da an würde Manu ins Geschehen eingreifen und Annett sollte die Staffel ins Olympiastadion bringen. Mit diesem Vorhaben machte ich mich dann auch mit dem Startschuss auf den Weg. Das Wetter war perfekt, die Laune super. Ich freute mich auf den Lauf, denn die Strecke versprach viele Sehenswürdigkeiten und dann war ja noch der Mix-Spaß. Die ersten Kilometer gingen spielend, ich kam sofort in ein flottes Tempo. Genau der Ablauf, bei dem ich letztes Jahr in Frankfurt unter 4:15 h geblieben war. Schnell kam der erste Staffel-Wechsel bei Kilometer 6,6. Nichts wie durch und weiter, natürlich ohne Wechsel. Der nächste Abschnitt war gut 14 Kilometer lang und führte meist durch den Englischen Garten. Ich hatte Spaß und rechnete schon mal hoch, bei welcher Zeit ich Manu ins Rennen schicken könnte.

Zur Wechselstelle bei km 21 musste man von der Straße abbiegen und durch die Gasse der wartenden Staffelläufer laufen. Ganz am Ende leuchtete das Birthday-Mix-Trikot. Bei 2:04 h übergab ich an Manu und dachte so bei mir, dass nun die Pflicht erledigt sei und die „Kür“ des Laufes kommen würde. Dann passierte das Verrückte. Offenbar hatte der Kopf einen „Finish-Effekt“ gehabt angesichts der vielen Menschen und des kurzen Stopps zur Chip-Übergabe. So wie ich wieder auf der Straße stand, hatte ich keine Lust mehr zu laufen und bin überhaupt nicht mehr in Tritt gekommen. Wer einmal einen Marathon gelaufen ist und ab km 23 schon die Kilometer runtergezählt hat, weiß, was ich meine. Das geht eigentlich gar nicht. Ist man einmal so weit, kommen logischerweise auch noch diverse Wehwechen, na ja, es war eher eine Angelegenheit des Willens, den Lauf ins Ziel zu retten.

Doppelherz.jpgImmerhin war Annett auf der letzten Etappe irgendwie fliegend unterwegs. Ihre Superzeit führt dazu, dass wir als Team unter 4:30 h blieben und am Ende alle zusammen die Ziellinie im Olympiastadion überquerten. Für mich führte das Doppel-Finish am Ende zum Doppel-Herz in Medaillenform. Nur eines konnte bis heute nicht aufgeklärt werden: Wann und wo hat mich Annett auf den letzten zehn Kilometern überholt? Wir haben uns trotz überschaubarer Läuferzahl nicht gesehen! Überholen ohne Einzuholen? Das spricht dann doch eher fürs Fliegen und wird vermutlich ein ewiges Geheimnis dieses schönen Wochenendes bleiben.      

Diesen Post teilen
Repost0
Um über die neuesten Artikel informiert zu werden, abonnieren:
Kommentiere diesen Post
J
Es ist schon seltsam, was der Kopf trotz viel Marathonerfahrung noch veranstalten kann.
Antworten